Darum ist der Abgang von Topstürmer Andersson auch eine Chance für Union Berlin
Darum ist der Abgang von Topstürmer Andersson auch eine Chance für Union Berlin Mit dem sich anbahnenden Wechsel von Sebastian Andersson zum 1. FC Köln, verliert der 1. FC Union Berlin seinen besten Torjäger. Von Johannes Kohlstedt Berlin - Der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können. Nur wenige Tage vor dem ersten Bundesligaspiel verliert der 1. FC Union Berlin seinen Toptorjäger. Sebastian Andersson (29), der bereits beim Pokalfight in Karlsruhe nicht mehr zum Einsatz kam, schließt sich dem Ligarivalen 1. FC Köln an. Am Dienstagvormittag landete der Schweden-Bomber in Köln, absolviert dort den obligatorischen Medizincheck und unterschreibt anschließend den Vertrag. Die Eisernen wiederum kassieren eine Ablöse von sechs Millionen Euro - Rekord. Der 29-Jährige löst damit Bobby Wood (27) ab, für den der Hamburger SV vor vier Jahren vier Millionen Euro bezahlt hatte. Genug Geld für einen Ersatz ist damit vorhanden. Gehandelt wird neben Karlsruhes Philipp Hofmann (27), auch Bochum-Kante Silvère Ganvoula (24). Klar ist: mit Andersson verliert Union nicht nur seinen treffsichersten Stürmer (13 Tore), sondern auch den Zielspieler. Der schwedische Nationalspieler ist Dreh- und Angelpunkt im Berliner Offensivspiel. Doch Union ist selbst ohne einen weiteren Neuzugang gut aufgestellt. Mit Cedric Teuchert (23), Max Kruse (32) und dem Japaner Keita Endo (22) haben sich die Köpenicker vor allem in der Offensive breiter aufgestellt. Hinzu kommt, dass sie mit dem derzeit verletzten Anthony Ujah (29) einen ähnlichen Spielertypen im Kader haben. Urs Fischer weiß auch, dass sich das eigene Spiel im schwierigen zweiten Jahr verbessern muss. Keine andere Mannschaft in der Bundesliga spielte mit so vielen langen Bällen wie Union. Mit seiner Kopfballstärke war Andersson prädestiniert für diese Spielweise. Schaffte es der Angreifer nicht, die Kugel zu den nachrückenden Mitspielern abzulegen, versuchte, die Mannschaft sofort den 2. Ball zu gewinnen. Das war nicht immer schön, aber effektiv. Ein Problem hat diese Spielweise allerdings. Sie ist für Gegner leicht auszurechnen. Die Bundesligisten dürften sich nun besser auf die unbequemen Eisernen eingestellt haben. Hoffnung liegt da vor allem auf Max Kruse. Kaum ein Stürmer kann seine Mitspieler so in Szene setzen wie der 32-Jährige. Der Ex-Bremer ist durch eine Sprunggelenksverletzung allerdings noch lange nicht bei 100 Prozent. Auch von Teuchert war beim Pokalfight in Karlsruhe nichts zu sehen.