Härtel: Keine Corona-Demonstration der Sportvereine
Härtel Keine Corona-Demonstration der SportvereineBerlin (dpa) - Eine Corona-Demonstration wie jüngst von ökonomisch betroffenen Menschen aus der Kultur- und Event-Branche schließt der Präsident des Landessportbundes Berlin, Thomas Härtel, für die Vereine der Hauptstadt als Protestmittel aus. "Wir werden nicht losmarschieren. Wir wollen mit den Hygienekonzepten überzeugen, die wir in den vergangenen Monaten in unseren Vereinen erfolgreich umgesetzt haben. Mit ihnen wollen wir auch weiter darauf hinwirken, dass sich die Pandemie nicht wie befürchtet entwickelt", sagte Härtel in einem Interview der "Berliner Morgenpost" (Freitag).Das Sportverbot im November zur Reduzierung der Corona-Infektionen bewertet Härtel kritisch. "Wir haben aufgrund unserer Erfahrungen und Kontakte zu den Vereinen und den Veranstaltungen die eindeutige Erkenntnis, dass der Sport keineswegs signifikant zum Infektionsgeschehen beiträgt, also kein Hotspot ist. Weil die Hygieneregeln wirklich eingehalten werden", sagte der 69-Jährige.Der Sport müsse zur Durchsetzung seiner Bedürfnisse "kampagnenfähiger" werden. Aber "Wir sollten die Dinge besonnen angehen und schauen, wo wir alle unseren Beitrag leisten können, diese Pandemie einzudämmen und die Gesundheit der Menschen nicht zu gefährden. Eine Demonstration bringt eher mehr Belastung für Ordnungsämter und Polizei. Konzentrieren wir lieber unsere Anstrengungen auf die Vereine und Veranstaltungen, dass dort die Hygienekonzepte weiter eingehalten werden", sagte Härtel.Der LSB-Präsident befürchtet, dass der zweite Lockdown die Vereine vor große Probleme stellen werde. "Für Menschen mit niedrigem Einkommen, vielleicht jetzt durch Kurzarbeit oder Ähnliches, könnten selbst vergleichsweise geringe Mitgliedsbeiträge eine finanzielle Belastung werden. Sie werden möglicherweise austreten. Die Vereine haben ebenfalls weniger Einnahmen, wenn sie bestimmte Angebote nicht mehr machen können, das kann auch sie in finanzielle Schieflage bringen. Bis jetzt hatten wir diese Entwicklungen nicht", sagte Härtel. Gleichzeitig sei er "zuversichtlich, dass wir den Sportbetrieb bald wieder hochfahren können."