Lera Auerbach - Auszüge aus "Galgenlieder" | sonic.art Saxophonquartett | WDR Rundfunkchor
Lera Auerbachs "Auszüge aus "Galgenlieder"" nach Gedichten von Christian Morgenstern, aufgeführt im Rahmen des "Acht Brücken" Festivals vom WDR Rundfunkchor unter der Leitung von Nicolas Fink, begleitet vom sonic.art Saxophonquartett. Eine Aufzeichnung vom 01.05.2021 aus dem WDR Funkhaus Wallrafplatz.
Lera Auerbach *1973: Auszüge aus: Galgenlieder (2013)
für Saxophonquartett und Frauenchor nach Gedichten von Christian Morgenstern
00:00:00 Geburtsakt der Philosophie
00:03:24 Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst
00:08:12 Thema und Variationen aus "Fisches Nachtgesang"
00:11:16 Die Schildkröte
00:15:53 Das Wasser
Mitwirkende:
sonic.art Saxophonquartett:
Adrian Tully
Alexander Doroshkevich
Claudia Meures
Annegret Tully
Sängerinnen des WDR Rundfunkchores
Nicolas Fink, Leitung
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○ Werkeinführung
Zehn Jahre arbeitete Christian Morgenstern an dem Gedichtband Galgenlieder, der 1905 im Berliner Verlag Cassirer erschien und den Ruhm des Schriftstellers begründete. Alfred Brendel zählt Morgen- stern zu seinen Lieblingsdichtern. Dies las die russisch-amerikanische Komponistin Lera Auerbach in einem Interview des Pianisten, besorgte sich daraufhin eine Ausgabe des Buches und war sogleich begeistert von Morgensterns skurril-witziger, doppeldeutiger Poesie. Und es entstand die Idee, einige der Galgenlieder zu vertonen, wie es etliche Jahre früher schon u. a. Sofia Gubaidulina getan hat. Auerbach entschied sich für die Besetzung Saxophonquartett und Frauenchor. Das Stück beendete sie 2013 – eine weitere Fassung für Kinderchor erstellte sie zwei Jahre später – und es wurde am 25. Mai 2013 in der Kölner Trinitatis-Kirche durch das Raschér-Quartett und die Frauen des WDR-Rundfunkchores uraufgeführt. In einer Vorbemerkung zur Partitur schreibt die auch als Pianistin, Dichterin und Künstlerin sehr aktive Lera Auerbach: "Bei der Interpretation der Aufführungsanweisungen sollte durchaus übertrieben werden. Eine erfolgreiche Darbietung des Werks muss sehr frei, dunkel und humorvoll gestaltet werden und eine große Vielfalt an Farben und Nuancen wiedergeben. Jede Phrase muss mit klarer emotionaler und klangfarblicher Intention gesungen bzw. gespielt werden. Eine kreative und risikofreudige Einstellung ist zur Aufführung dieses Werks unumgänglich. Der Zuhörer kann überrascht, erfreut oder verärgert werden, darf sich jedoch auf keinen Fall langweilen." (Text: Stefan Fricke)