Lets play Star Wars: Rebel assault 1 - 0 - Einleitende Worte (deutsch)
1Ein Meilenstein der Spielegeschichte.
Ein Vorzeigeobjekt für Interaktivität.
Die Gründung eines ganzen Genres.
Und ein ziemlich schlechtes Spiel obendrein... Das muss man erst mal hinkriegen.
Hallo und herzlich willkommen zu Star Wars - Rebel assault. Eines der kontroversesten Spiele der frühen CD-ROM-Ära.
Nachdem die Disketten einfach zu wenig Speicherplatz boten und die CD-ROM nicht mehr sauteuer in der Herstellung war, sahen sich die Programmierer einem neuen Problem gegenüber: "Was zum Geier machen wir nur mit dem ganzen Speicherplatz?! Wir brauchen so rund 30MB für unser Spiel aber was soll auf die restlichen 620MB? Leer lassen? Das fliegt uns doch um die Ohren!"
Und so begann man den Speicherplatz mit teilweise sinnlosem Kram zu füllen. Meistens Videosequenzen in schlechter Auflösung und geringen Budget im Hintergrund.
Kurz: die Video waren kaum zu deuten und der Hintergrund war eine steife Tapete vor der ein bis 2 Leute rumhampelten und sinnfreies Bla-Bla von sich gaben.
Da LucasArts nicht in die gleiche Falle tappen wollten, erinnerten sie sich an die guten alten Spieleautomaten in den Hallen und was diese Spiele ausmachte:
- Leicht zuerkennen was man als Spieler machen soll
- eine mäßige und lose Story damit die Level nicht total willkürlich aneinander geklatscht wirken (was sie natürlich trotzdem sind und bleiben).
- Bockschwer damit man viel Geld drin versenkt aber nach einer Stunde trotzdem den Automaten für den nächsten Trott... ähh, Spieler freimacht.
- Irgendwelche tollen Grafiken und einprägsame Musik damit man den Spieler zu sich an den Automaten locken kann.
Und so wurde Star Wars - Rebel assault geboren.
Ein Railshooter der astrein auf einem Automaten Sinn ergeben hätte, aber nicht auf dem Heim-PC.
Kommen wir mal zur Story:
Ähhh, es gibt Keine.
Man ist Draufgänger 1 (Rookie One) und durchlebt viele Szenen der ursprünglichen Star Wars-Trilogie (Episode 4-6).
Mehr nicht.
Kein roter Faden, keine Story, kein Auftrag.
Lediglich 2 Flugtrainer die in mehreren Missionen / Leveln einem auf den Keks gehen.
Die Grafik:
Hmmm, schwierig.
Eigentlich ist die Grafik schlecht.
640x480 bei 256 Farben.
Wenig bis gar keine animierten Hintergründe und man erkennt oft nicht ob das da hinten ein Gegner, der Hintergrund oder ein Fleck auf dem Monitor ist.
Lediglich die Videosequenzen füllen das ganze Geschehen mit etwas Leben.
Das war's leider auch schon wieder.
Man kann nix an der Auflösung oder an irgendwelchen Effekten rumschrauben.
Quasi: Friss oder stirb.
Schade eigentlich.
Sound und Musik:
Eigentlich recht gut. Es ist alles Vollvertont und die Hintergrundmusik ist aus den Filmen. Alles perfekt, jedoch ist die Kiloherzrate und die Kilobitrate derart niedrig, dass es teilweise wie durch ein Büchsentelefon klingt.
Mir ist nach wie vor schleierhaft warum da gespart wurde, zudem die Soundkarten (Adlib und Sound Blaster) 44KHz bei hoher Kilobitrate problemlos abspielen konnten.
Der Platz auf der CD war auch vorhanden.
Damit schmälert sich das eigentlich gute Klangerlebnis leider enorm.
Das Gameplay:
Ziemlich sperrig und etwas unbeholfen.
Wenn man keinen Joystick hat (die werden zum Glück ohne Probleme erkannt und eingebunden), hat man ein großes Problem, da man die Steuerung mit der Maus getrost vergessen kann.
Aber auch hier muss man auf einiges gefasst sein.
8-Wege-Steuerung, Feintunig oder gar Force-Feedback sucht man hier vergeblich.
Die Steuerung ist ziemlich hakelig und frustriert enorm.
Gepaart mit dem hohen Schadensmodell verliert man einfach zu schnell ein Leben (freies Speichern geht sowieso nicht), was den Frustfaktor in die Höhe schnellen lässt.
Hier hätte man echt viel Besseres abliefern können, zudem ja Vorbilder wie "X-Wing" und "Wing Commander" schon auf dem Markt waren.
Mein Fazit:
Das Spiel leuchtet in der Erinnerung in viel bunteren Farben als in der Retrospektive.
Es wurde viel Potential verschenkt und auch vieles falsch gemacht.
Nichts desto trotz ist es ein Spiel was jeder Star Wars-Fan mal erlebt haben sollte.
Deswegen sind die Kritikwerte der damaligen Zeitschriften (85% bis 91%) in meinen Augen viel zu hoch. 70% wäre ehrlicher gewesen.
Dennoch wünsche ich euch viel Spaß bei meinen krampfhaften Versuchen meinen Raumjäger nicht in die nächste Wand zu rammen.