Simon & Nils lieben Mass Effect 3 - Folge 7

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Mass Effect 3
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Episode 7: Menschlichkeit

Günther Shepard hatte einen Traum und dieser Traum war alles, das ihm geblieben war. Er stand über der Sternenkarte wie ein Eroberer. Wie der Eroberer. Die Crew an ihren Plätzen. Loyal und voller Bewunderung für ihn, den größten Anführer, den die Welt, den alle Welten, je gesehen hatten. In jeder Metropole der Galaxis standen Denkmäler, die zu seinen Ehren errichtet worden waren. So zahlreich, dass ihre Schatten ganze Welten in Dunkelheit tauchen würden, vereinten sie sich nur zu einer riesigen Armee der Finsternis.

Zu seiner rechten stand Garrus. Sein treuer Freund. Das Reptiliengesicht überzogen mit Narben. Jede einzelne erzählte eine Geschichte von Kampf und Blut, von Ehre und Tod, von Schmerz und Triumph. Sein Antlitz wie die Leinwand eines Schlachtenmalers.

Zu seiner linken Miranda. Die eine aus vielen. Die wie er war: besser als alle anderen. Die erste Frau, bei der er nur die Brüste sah, wenn er auf sie herab blicken wollte. Eine Begegnung auf Augenhöhe. Die einzig logische Wahl für ihn.

Günther Shepard machte seinen Blick. Er hatte ihn vor dem Spiegel heimlich eingeübt, immer und immer wieder. Er beherrschte ihn perfekt. Das Kinn leicht angehoben, die Mundwinkel ein wenig gesenkt, die Augen starr geradeaus. Grimmige Entschlossenheit.

Er sprach ein Wort: “Joker”. Dieses Wort ließ keinen Platz für Fragen, für Zweifel, für Zögern. Er gab der Crew einen Moment um zu ihm aufzusehen. Sie wussten, was folgte. Sie brauchten diesen Moment. Dieser Moment entscheidet Schlachten. Er macht verängstigte Bauern zu Kriegern. Kein Atem verließ den Mund, kein Lid fiel ins Schloss. Ein Augenblick gedehnt zur Ewigkeit, festgehalten wie ein Gemälde. Günther Shepard sprach: “Wir fliegen nach Hause!”.

Günther Shepard wachte auf. Alles tat ihm weh. Es tat ihm jetzt immer alles weh. Sein Körper war zerschmettert und wieder zusammen gesetzt worden. Er ging hundert Mal zu Boden und stand hundert Mal wieder auf. Eine Trutzburg aus Fleisch und Blut, die kein Feind je erobert hatte. Bis auf die Zeit. Sie hatte ihn belagert. Geduldig. Hatte ihm langsam die Luft abgedrückt und wartete bis die Mauern brüchig wurden. Bis sie eines nahen Tages einstürzen würden. Der einhundert und erste Sturz und zum ersten Mal der Letzte.

Er sah in den Spiegel. Sah die Furchen in seinem Gesicht. Keine Narben, die von siegreichen Schlachten erzählen. Nur Zeugen des einen verlorenen Kampfes. Des einen Kampfes, den am Ende jeder verliert. Commander Shepard, der immer über allen stand, reihte sich am Ende doch ein. Ein gebrochener Mann.

Er ging aus seinem Zimmer. Sie warteten schon. Es mussten dieses Mal um die fünfzig Kinder sein, mehr als gewöhnlich. Man half ihm auf seinen Platz. Er hasste ihre milden, besorgten Blicke doch seine eingefallenen Konturen sperrten dieses Gefühl in ihm ein und ließen es nicht nach draußen. Die Kinder sahen alle aus wie er. So sahen sie immer aus. Er stieg in ein Shuttle und explodierte. Günther Shepard hatte soviel Tod gesehen, wieso verfolgte dieser eine ihn bis heute? Wenigstens blieb er für immer jung. Er würde nie alt sein. Günther Shepard war der letzte, der sich an diesen Jungen erinnerte. Ein wahrlich würdevolles Grab, auf dem wertvollsten Friedhof, den die Menschheit zu bieten hatte: Den Erinnerungen des Günther Shepard.

Bald würde der Junge ein zweites Mal sterben, dieses Mal zusammen mit ihm. Doch während Günther Shepard weiter leben würde, in den Geschichten der Menschen, sollte der Junge für alle Zeit vergessen sein, denn seine Geschichte wurde nie erzählt.

Günther Shepard räusperte sich und blickte in ehrfürchtige, erwartungsvolle Gesichter. Welche Geschichte sollte er heute erzählen? Am Ende des Saals sah er eine der Lehrerinnen. Sie war unglaublich fett und verwachsen. Nach vorne gebeugt vom eigenen Gewicht lächelte sie ihn freundlich an. Günther Shepard verachtete sie. Da wusste er, welche Geschichte er erzählen würde. Sie handelte von Tuchanka, dem Heimatplaneten der Kroganer.







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