Tipp auf Amazon Prime Video: Die vielleicht lustigste Serie, die nie im deutschen TV lief
Knapp 20 Jahre dauerte es, bis es zu einer deutschen DVD-Auswertung kam – unsynchronisiert und ohne jemals im hiesigen Fernsehen gelaufen zu sein: Edgar Wrights Comedy-Hit „Spaced“, den ihr heute ganz bequem via Amazon Prime Video schauen könnt. Channel 4 +++ Meinung +++ Lange Zeit habe ich Serien einfach mal Serien sein lassen. Denn die haben mir ohnehin immer zu viel Zeit geraubt, während haufenweise gute Filme nur darauf warteten, von meiner Watchlist gestrichen zu werden. Eine wollte ich aber dennoch schon immer sehen: „Spaced“. Denn ich wurde mit „Shaun Of The Dead“ praktisch auf einen Schlag zum ultimativen Edgar-Wright-Fanboy, der seitdem jedem neuen Film des Briten entgegenfiebert – und der bis heute noch nie von ihm enttäuscht wurde. Da will ich natürlich wissen, was das Comedy-Genie vor seinem großen Kino-Durchbruch so getrieben hat. Vor allem natürlich, weil sich sein legendäres Darsteller-Gespann um Simon Pegg und Nick Frost mit der Serie eben schon Jahre vor seinen Kino-Hits formierte. Und trotzdem habe ich es lange nicht geschafft, „Spaced“ nachzuholen. Da half es auch nichts, die DVD-Box beim britischen Amazon-Ableger jahrelang im Warenkorb vor sich hin stauben zu lassen (die deutsche DVD* kam erst 2018). Dank Amazon Prime Video* habe ich’s nun aber endlich geschafft, diese Bildungslücke zu schließen. Und ich könnte mich dafür in den Hintern beißen, das nicht schon vor langer Zeit getan zu haben... Spaced Trailer OV Das ist "Spaced" Der erfolglose Comic-Zeichner Tim (Simon Pegg) und die Autorin Daisy (Jessica Stevenson) suchen beide eine neue Bleibe – und geben sich schließlich als Pärchen aus, um auf dem harten Londoner Wohnungsmarkt überhaupt eine Chance zu haben. Und der Plan geht tatsächlich auf, die beiden haben nach kurzer Zeit ein Dach über dem Kopf! Doch damit beginnen die Probleme erst. Denn jetzt gilt es, die Maskerade für ihre Vermieterin Marsha (Julia Deakin) und ihren schrulligen Nachbarn Brian (Mark Heap) aufrecht zu erhalten. Edgar Wright etablierte mit „Spaced“ seinen Stil, den er später in Hollywood (unter anderem mit „Scott Pilgrim“ oder „Baby Driver“) auf die Spitze trieb. Verschrobene Figuren, die man umgangssprachlich als „Nerds“ bezeichnen könnte, ebenso unkonventionelle wie fetzige Schnitt- und Kameratechniken und natürlich jede Menge pechschwarzer britischer Humor – nur eben ohne den ganzen Hochglanz-Schnickschnack. Und genau den braucht „Spaced“ auch nicht. Deshalb kam das geplante US-Remake ja auch nie zustande. Denn dafür sollten damals gravierende Änderungen an dem Format vorgenommen werden, um es dem amerikanischen Publikum anzupassen – sodass am Ende kaum noch etwas vom rauen Nordlondoner Charme der Single-Camera-Sitcom übrig geblieben wäre. Geschweige denn von dem gewohnt zügellosen Humor der Briten. Channel 4 Television Corporation Doch genau der macht „Spaced“ auch aus. Comedy ist für viele Filmemacher bekanntlich die absolute Königsdisziplin, denn es muss schon vieles zusam