Game One - Angespielt: Risen 3
Nachdem ich mich etwas gesammelt habe, hol ich doch noch etwas weiter aus. Eines vorweg: Ich bin Gothic-Fan der ersten Stunde, habe auch Gothic 3 gemocht, nachdem die Community das Spiel zu Ende entwickelt hatte und fand Risen 1 ganz nett. Risen 2: Dark Waters habe ich nach kurzer Spieldauer ausgelassen, da mich das vereinfachte Kampfsystem, der storytechnisch aufgesetzt wirkende Sprung ins Piratensetting und der eher lineare Spielverlauf mit einzelnen Inseln abgeschreckt haben. Bevor ich jetzt mit dem Ersteindruck anfange, mache ich daher mal eine Liste meiner total subjektiven Vorurteile, mit denen ich in die Session hineingegangen bin.
Was die Piranha Bytes-Spiele immer haben:
- Eine handgemachte und abwechslungsreiche Landschaft mit hohem Wiedererkennungswert
- Skurille Charaktere und typisch ruppige Dialoge.
- Viele Erkundungsmöglichkeiten in der Welt und nicht mitlevelnde Gegner, die mir “volles Pfund aufs Maul hauen” wenn ich zu früh hinter den falschen Busch linse.
- Gut versteckte Items und die Möglichkeit auf ungewöhnlichen Wegen zum Ziel zu kommen.
- Quests, die gut in die Interaktionen zwischen den Fraktionen integriert sind und meistens etwas origineller sind als bei vielen Konkurrenztiteln.
Was Gothic 1 noch hatte, alle weiteren Piranha Bytes-Spiele jedoch nicht:
- eine besondere Optik, die sich von anderen Fantasy RPG's von der Stange unterscheidet. Beispielsweise über Farbgebung, Umgebungsdesign und Rüstungen. In Gothic 1 waren es die erdigen Farben und der dreckige Look sowie der bedrohliche magische Schirm, unter dem man eingesperrt war.
- eine originelle Idee als Ausgangsbasis. In Gothic 1 war es das Gefängnissetting, das zwar ein wenig vom Film “Die Klapperschlange” abgeguckt war, aber etwas ganz Besonderes aus dem Spiel gemacht hat.
- Ein eher realistischer Mittelalteransatz ohne zu viel Zauberfirlefanz, Dämonen und Götter. Die gabs in Gothic 1 zwar auch, standen jedoch durch den Gefängnisbackground weniger im Vordergrund. Der Zuspruch zu Spielen wie beispielsweise Kingdom Come: Deliverance zeigt, dass ein solcher Ansatz bei vielen gut ankommt.
Dialoge und Story
Ich konnte mit mehreren NPC's sprechen und die sind mal wieder allesamt raubeinige Phrasendrescher. Typisch Piranha Bytes und vielleicht in Risen 3 noch konsequenter ausgebaut. Selbst die Frau mit der ich gesprochen habe hat einen auf Dirty Harry gemacht und Freunde von Skyrim und Co. werden möglicherweise von der “Alltagssprache” abgeschreckt. Ohne diesen Aspekt wäre noch ein Alleinstellungsmerkmal der PB-Spiele verschwunden. Sie sollten es nur nicht übertreiben.
Die Welt
Ich war zwar lediglich auf der Insel der Dämonenjäger unterwegs, konnte den anwesenden Vertretern von Publisher Deep Silver jedoch einige interessante Details entlocken:
- Man kann sehr früh im Spiel sämtliche Inseln besuchen. Trotzdem leveln die Gegner nicht mit. Betreten auf eigene Gefahr!
- Es gibt angeblich zahlreiche Gründe, auch auf bereits besuchte Inseln zurückzukehren. Dadurch wird das Spiel wieder deutlich offener und man grast nicht eine Insel nach der anderen ab.
- Die Inseln sollen sehr abwechslungsreich ausfallen und es wird auch Festlandabschnitte geben.
Fazit
Der kurze Eindruck, den ich von Risen 3: Titan Lords gewonnen habe, fällt zweischneidig aus. Wieder versprechen die Entwickler, dass man sich auf die Wurzeln zurückbesonnen hat. Zumindest anhand der Punkte, die ich in der kürze der Zeit bewerten konnte, kann ich das bestätigen. Risen 3 pendelt atmosphäretechnisch irgendwo zwischen Risen 2 und Gothic 2. Die aus meiner Sicht grundlegenden Schwächen werden wohl nur zum Teil angegegangen. Eher werden vorhandene Stärken kopiert, ausgebaut und aufgrund von Community-Feedback wieder zurückgeholt. Evolution statt Revolution. Etwas mehr Mut würde den Piranhas jedoch gut zu Gesicht stehen. Andere Spiele wie Dark Souls oder Divinity: Original Sin machen's vor: Gerade wenn es sich um kleinere Entwicklerstudios handelt, scheint der Hardcore-Weg gut anzukommen. Ich hoffe jedenfalls, dass sich Risen 3: Titan Lords im weiteren Spielverlauf mehr traut, indem es den Spieler fordert und die klischeebeladene Story ein paar überraschende Haken schlägt. Die Vorfreude ist definitiv geschürt.
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