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Mittelmeer: Türkei und Griechenland planen Militärmanöver
Streit um mögliche Erdgasvorkommen - und nun gleichzeitige Militärmanöver in derselben Region: Griechenland und die Türkei gehen weiter auf Konfrontationskurs. Das macht Vermittlungsgespräche für Außenminister Maas noch schwieriger. Der Streit zwischen den Nachbarländern Griechenland und Türkei um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer spitzt sich zu. Beide Staaten haben für heute rivalisierende Militärmanöver angekündigt. Nachdem Griechenland eine militärische Übung südlich der Insel Kreta angesetzt hatte, reagierte das türkische Verteidigungsministerium mit der Ankündigung eines eigenen Manövers zur selben Zeit in derselben Region. Grund für den Streit zwischen den NATO-Alliierten sind türkische Erdgaserkundungen vor griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer in den vergangenen Wochen. Griechenland hält diese Erkundungen für illegal. Auch die EU hat die türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Die Regierung in Ankara vertritt dagegen den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, zum türkischen Festlandsockel gehören. Griechenland schließt einen direkten Dialog mit der Türkei bislang aus, solange die Forschung des türkischen Schiffs "Oruc Reis" andauert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wiederum betonte, dass sein Land "keinen Schritt zurückweichen" werde. Deutschland versucht, in dem Streit zu vermitteln. Außenminister Heiko Maas trifft sich heute deshalb zunächst mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem griechischen Außenminister Nikos Dendias in Athen. Anschließend reist er weiter nach Ankara, um dort mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zu sprechen. "Die Türkei und Griechenland sind unsere NATO-Verbündeten", sagte Maas im Vorfeld der Reise. "Lösungen für die Streitfragen um die Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer kann es nur auf Grundlage des Völkerrechts und im aufrichtigen Dialog miteinander geben." Auch beim EU-Außenministertreffen am Donnerstag und Freitag in Berlin wird das Verhältnis zur Türkei ein Thema sein.