Karim Al-Zand - Luctus Profugis | Cristian Măcelaru | WDR Sinfonieorchester

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"Luctus Profugis" von Karim Al-Zand, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Cristian Măcelaru. Live aufgezeichnet am 21. November 2020 in der Kölner Philharmonie.

WDR Sinfonieorchester
Cristian Măcelaru, Leitung

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○ Werkeinführung
Komponisten, Schriftsteller, Maler, Kunstschaffende überhaupt: sie alle fühlen sich immer wieder berufen, ja regelrecht gedrängt, zu aktuellen Weltgeschehnissen Stellung zu beziehen, mit ihren ganz spezifischen Mitteln von Ausdruck und Ästhetik. Der Geiger Yehudi Menuhin formulierte es ganz lapidar einmal so: "Kein Musiker darf nur dumpf vor sich her fiedeln, wenn die Welt in Flammen steht".

Der aus Tunesien stammende, kanadisch-amerikanische Komponist Karim Al-Zand handelte ganz in diesem Sinne, als er 2016 die Komposition "Luctus Profugis" zu Papier brachte. Er greift damit eines der betrüblichsten Geschehnisse der Gegenwart auf: die immer noch andauernde Flüchtlingskrise rund um das Mittelmeer. Nur gut fünf Minuten dauert das Stück. Es ist relativ klein mit Streichern und Vibrafon besetzt. Al-Zand schickte der Komposition ein Vorwort voraus, in dem er die Musik inhaltlich erklärt und seine Motivation dazu. Da heißt es unter anderem: "'Luctus Profugis' ist eine Wehklage, welche die gegenwärtige europäische Flüchtlingskrise reflektiert. Der Titel bedeutet frei aus dem Lateinischen übersetzt 'Schmerz der Vertriebenen'. Das Wort 'profugus' kommt in den berühmten ersten Versen von Vergils 'Aeneis' vor, die einen der ersten Flüchtlinge beschreibt: Aeneas flieht vor dem Trojanischen Krieg an die Küsten Italiens. In 'Luctus Profugis' bildet das Vibrafon das Zentrum des Ensembles – mit einem einfachen Motiv aus drei Noten, das sich während des gesamten Stücks wiederholt. Sein wiederkehrendes Erscheinen symbolisiert den Reiseweg der Flüchtlinge, ihre Zähigkeit, ihren Mut und ihre Anpassungsfähigkeit. Die Flüchtlingskrise begann 2015, als zehntausende Migranten aus ihren kriegszerstörten Häusern flohen, um Asyl im Westen zu suchen. Vertriebene Familien [...] nehmen weiterhin gefährliche Reisen auf sich, um sichere Orte in der EU zu erreichen. [...] Es ist meine Hoffnung, dass 'Luctus Profugis' nicht nur als eine Elegie betrachtet wird, sondern auch als ein Aufruf zum Handeln." Diese "Elegie für die Vertriebenen" ("elegy for the displaced"), wie es im Übertitel zur Partitur heißt, ist Musik von stiller Eindringlichkeit und Tiefe.
(Text: Norbert Hornig)




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