Korruptes Österreich „Was muss noch passieren, damit man etwas tut?“ | krone.tv NACHGEFRAGT
Österreich rutsch immer weiter in den Korruptionssumpf ab. Zumindest wenn es nach den aktuellen Daten des internationalen Korruptionsindex von Transparency International (TI) geht. Auf diesen wird die Alpenrepublik derzeit an mittlerweile 22. Stelle aufgelistet. Einst waren wir in den Top Ten, wo wir auch hingehören, sagt Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von TI-Austria. „Was muss denn noch passieren, dass man endlich aufsteht und etwas tut? Lippenbekenntnisse haben wir jetzt genug gehabt.“
„Mit dem Korruptionsindex haben wir schwarz auf weiß, was Österreich beim Sektor Korruptionsbekämpfung nichts getan hat“, so Geiblinger. „Sie müssen sich vorstellen, wir sind jetzt auf einer Linie mit den Seychellen, den Arabischen Emirate und Taiwan.“ Es sei an der Zeit, dass die Verantwortlichen aufwachen und das zur Kenntnis nehmen. Jedes Jahr würde man auf die Problematik hinweisen. „Aber dieser leise Abstieg Treppchen für Treppchen hat noch niemanden richtig zum Umdenken bewegt.“
Dass das von der Regierung im Jänner vorgelegte Anti-Korruptionsgesetz das „strengste der Welt“ sei, könne man leicht behaupten und sei ein guter PR-Aufhänger, sagt Geiblinger. Transparency International sei aber auch froh, dass hier etwas weitergehe. Das Gesetz befindet sich derzeit in der Begutachtungsphase. „Unsere Juristen haben sicher die Möglichkeit hier und da noch an einem Schräubchen zu drehen.“