Igor Strawinsky - Le sacre du printemps | Semyon Bychkov | WDR Sinfonieorchester

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Igor Strawinskys "Le sacre du printemps", gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Semyon Bychkov am 24. April 2010 in der Kölner Philharmonie.

Historische Aufnahme aus dem WDR Klassik-Archiv.

00:00:00 Part 1: L’adoration de la terre (Die Anbetung der Erde)
1. Introduction (Einführung)
2. Les augures pintaniers (Die Vorboten des Frühlings)
3. Jeu du rapt (Entführungsspiel)
4. Rondes printanières (Frühlingserwachen)
5. Jeux des cités rivales (Spiele rivalisiereder Stämme)
6. Cortège du sage (Prozession des Weisen)
7. Embrasse de la terre (Kuss der Erde)
8. Danse de la terre (Tanz der Erde)

00:17:03 Part 2: Le sacrifice (Das Opfer)
1. Introduction (Einführung)
2. Cercles mystérieux des adolscentes (Mystischer Reigen der jungen Mädchen)
3. Glorification de l’élue (Verherrlichung der Auserwählten)
4. Evocation des Ancêtres (Anrufung der Ahnen)
5. Action Rituelle des Ancêtres (Rituelle Handlung der Ahnen)
6. Danse sacrale (Opfertanz)

WDR Sinfonieorchester
Semyon Bychkov, Leitung
Hans Hadulla, Regie

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○ Werkeinführung zu Igor Strawinskys Le sacre du printemps :
Chaotisch, ekstatisch, barbarisch. Die Skandal-Uraufführung des "Sacre du printemps" markierte für die einen das Ende der Kultur, die anderen bejubelten den Aufbruch in eine neue Zeit. "Die Musik kommt frisch und neu aus mir heraus. In meinem Kopf das Bild der alten Frau in einem Eichhörnchenfell. [...] Ich sehe sie vor mir, wie sie vor der Gruppe hin und her rennt, sie manchmal stoppt und den rhythmischen Fluss unterbricht."
In seinem Brief an den russischen Künstler, Forscher und Philosophen Nicolas Roerich schildert Igor Strawinsky im September 1911 die Entstehung der ersten Tanzszene. Die Kollision der gegenläufigen Bewegungen, das unvorhersehbare Stocken und die jähen Richtungswechsel haben sich in die Musik eingeschrieben. Was den Komponisten und seinen Bühnenbildner Roerich bei der Arbeit antrieb, war die Vision eines archaischen Rituals.

"Paris aber war unpässlich"
Das Publikum der Pariser Uraufführung trifft die wilde, entfesselte Kraft des "Frühlingsopfers" knapp zwei Jahre später wie ein Schlag. Die Tänzer der berühmten Ballets Russes stampfen mit den flachen Füßen auf den Bühnenboden, dass die Bretter zittern. Im Hintergrund ein betont einfaches Landschaftsbild. Keine Spur mehr von der luxuriösen Opulenz und übersteigerten Raffinesse vorausgegangener Produktionen wie dem "Feuervogel".

Im Rückblick ist es schwer zu sagen, was die rund zweitausend Besucherinnen und Besucher im Théâtre des Champs Elysées am 29. Mai 1913 mehr schockierte: die Musik von Igor Strawinsky, die Choreografie von Vaslav Nijinsky oder die Ausstattung von Nicolas Roerich. Die Uraufführung des "Sacre" ging als Jahrhundertskandal in die Musikgeschichte ein. Es wurde höhnisch gelacht, gestritten und gepfiffen. So manche spektakuläre Anekdote von verstörten Aristokratinnen, Verabredungen zum Duell und Polizeieinsätzen wurde aber wohl erst im Nachhinein hinzugedichtet.

Dem geschäftssinnigen Impresario der Ballets Russes, Sergej Diaghilew, kam der Skandal gerade recht, denn er verhieß Aufmerksamkeit. Er selbst hatte einen Teil der Plätze gekauft und an Studierende, Kunstschaffende und Fans vergeben, um die Stimmung anzuheizen und der erwarteten Empörung des Establishments lautstarke Begeisterung entgegenzusetzen. Während der Dirigent Pierre Monteux die Uraufführung mit der "Ruhe eines Krokodils" zu Ende brachte, wie Strawinsky bewundernd kommentierte, äußerte er selbst sich der New York Times gegenüber zugleich gekränkt, aber auch zuversichtlich: "Zweifellos wird man eines Tages verstehen, dass ich einen Überraschungscoup auf Paris gelandet habe, Paris aber unpässlich war".
(Text: Marta Seeber)




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